Dana von Suffrin über ihren Roman 'Nochmal von vorne'

Eine nicht ganz normale deutsch-jüdische Familie

"Während Rosas deutsche Mutter Zeit ihres Lebens eine regelrechte Obsession für den Holocaust entwickelt hatte, schienen die Traumata des in Israel geborenen jüdischen Vaters stärker im Jom-Kippur-Krieg zu wurzeln als im Nationalsozialismus. Die Mutter sprach ohne Unterlass von der Schuld der Deutschen, wohl bemerkt ohne die individuelle Schuld der Groß- und Urgroßeltern ausdrücklich zu benennen". In dem Roman 'Nochmal von vorne' erzählt die Autorin Dana von Suffrin die Geschichte der deutsch-jüdischen Familie Jeruscher aus der Perspektive der Tochter Rosa. Eine überaus schwierige, zerstrittene Familie, die tief verstrickt ist in ihrer ganz unterschiedlichen Herkunft, in ihrer unterschiedlichen Familien-Geschichte und in ihren unterschiedlichen Charakteren. Ein Buch, das uns auf berührende Weise mitnimmt in diese Familie, das nichts erklärt, entschuldigt oder bis ins Letzte verständlich macht, aber doch durch das empathische Erzählen bändigt und tröstet - und lange nachdenken läßt. 

Dana von Suffrin / 'Nochmal von vorne' / Kiepenheuer & Witsch / 235 Seiten / 23 Euro.

https://www.kiwi-verlag.de/buch/dana-von-suffrin-nochmal-von-vorne-9783462002973 

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