Mozart war vieles: Wunderkind, natürlich Komponist und auch Kirchenmusiker. Bevor er sich in Wien niederließ, war er als Hoforganist beim Salzburger Erzbischof angestellt. Doch der Bischof und Mozart hatten ein schlechtes Verhältnis.
Der Oberhirte verstand nicht, was für ein Genie er da bei sich hatte und beschwerte sich mehrfach über Mozarts Musik, der hingegen fühlte sich eingeengt.
Erzbischof Hieronymus von Colloredo war ein umfassend gebildeter Kirchenmann, dennoch passten er und Mozart nicht zusammen.
Schon 1777 hatte Colloredo ihn aus seinen Diensten entlassen - allerdings auf Wunsch Mozarts. Der Erzbischof von Salzburg war ein Vertreter der katholischen Aufklärung - doch seine Reformen, die so manche Merkwürdigkeiten der Volksfrömmigkeit beschnitten und zur Vereinheitlichung der Liturgie beitrugen und die Seelsorge insgesamt verbesserten, hatten auch erhebliche Auswirkungen auf die Kirchenmusik und nicht nur dadurch fühlte sich der junge Mozart in seiner künstlerischen Arbeit eingeengt.
Das "Laudate Dominum" aus der Vesperae solennes de Confessore ("Feierliche Vesper zu einem Bekenner") mit dem betörenden Sopran-Solo gehört zu den bekanntesten geistlichen Werken von Mozart.
Auch die gesamte Vesper-Vertonung mit den 5 Psalmen und dem Magnifikat ist ein Meisterwerk, dem man so gar nicht anhört, dass Mozart und der Erzbischof nicht gut miteinander auskamen.
Am Sonntagabend erklingt im Radioprogramm von DOMRADIO.DE ab 20 Uhr das Werk, zusammen mit der Es-Dur-Messe von Franz Schubert.