Das Oratorium "Elias“ entstand nur ein Jahr vor Mendelssohns Tod, zuvor hatte er großen Erfolg mit dem Oratorium „Paulus“. Auch "Elias" kam sehr gut beim Publikum an - ein weiteres Oratorium konnte Mendelssohn nicht mehr realisieren.
Mendelssohn galt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Gattung Oratorium als legitimer Nachfolger von Georg Friedrich Händel.
Dessen Werke waren vor allem in England nie in Vergessenheit geraten und wurden regelmäßig aufgeführt.
Felix Mendelssohn Bartholdy beschäftigte sich über zehn Jahre mit dem Oratorium "Elias", das das Leben des titelgebenden altstamentlichen Propheten schildert.
1846 wurde der biblische Stoff schließlich in seiner Vertonung uraufgeführt und begeistert aufgenommen. Bis heute ist das Werk eines der beliebtesten Werke von Mendelssohn.
Elias als Held und Zweifler
Zentrale Figur in dem Oratorium ist der alttestamentliche Prophet Elias.
In zwei Teilen erzählt Mendelssohn dessen Wirken. Dabei ergänzt er den Text um Psalmzitate und Auszüge aus dem Neuen Testament. Im ersten Teil kämpft Elias kraftvoll gegen die Vielgötterei der Königin im Nordreich, die als Kananäerin z. B. dem Baalskult anhängt. Elias versucht diese Entwicklung zu stoppen.
Mendelssohn setzt diesen Konflikt sehr anschaulich in Musik um, beispielsweise beim Gesang der Baals-Propheten, die ihren Götzen anrufen. Elias feuert sie gerade hämisch dazu an ("Rufet lauter!"), um so zu beweisen, dass Jahwe der einzige und wahre Gott ist.
Am Sonntagabend erklingt ab 20 Uhr die Fortsetzung der DOMRADIO.DE-Sommerreihe mit Oratorien von Mendelssohn Bartholdy.