Schwester Katharina Hartleib

Franziskanerin aus Olpe
Schwester Katharina Hartleib / © Nicolas Ottersbach (DR)
Schwester Katharina Hartleib / © Nicolas Ottersbach (DOMRADIO.DE)

Schwester Katharina Hartleib wurde 1958 als einziges Mädchen unter drei Brüdern im katholischen Heiligenstadt im Thüringer Eichsfeld geboren. Dort kam sie, obwohl sie in der DDR aufwuchs, erstmalig mit der Religion, dem Kirchgang und dem Gebet in Kontakt.

Als Jugendliche verweigerte sich die überzeugte Katholikin der Jugendweihe. Dieses Fest markierte seit dem 19. Jahrhundert den Eintritt ins Erwachsenenalter. In der DDR nutzte die SED die Tradition dazu, junge Menschen auf den Sozialismus des Arbeiter- und Bauernstaats einzuschwören.

Den Preis dafür zahlte sie in der achten Klasse: Die Bewerbung der Einserschülerin für die erweiterte Oberschule wurde abgelehnt. Die Begründung: Das Studienziel Medizin sei "derzeit nicht relevant". Sie absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester.

Auf einem Berg "rappelvoll mit Jugendlichen" während eines Konzerts einer franziskanischen Band und einer Menge Gleichgesinnter entschied sich Schwester Katharina dazu, einer Glaubensgemeinschaft beizutreten. Erst trat sie dem sogenannten Dritten Orden, einer Gemeinschaft von Laien bei. Mit 23 Jahren folgt sie ihrem Ruf und tritt ins Postulat in der Niederlassung der Olper Franziskanerinnen in Oschersleben.

Seit 2009 lebt Schwester Katharina in Olpe, weil sie von der Ordensleitung dorthin berufen worden ist. Sie ist Mitglied der Provinzleitung und zuständig für die PR- und Öffentlichkeitsarbeit der Ordensgemeinschaft in Deutschland. Dort erstellt sie das Jahresprogramm und engagiert sich für Jugendliche und junge Erwachsene. Acht Jahre arbeitete sie in der Kölner Diözesanstelle für Berufe der Kirche.

Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist ihre Vorliebe für den 1. FC Köln. Zudem singt sie im Chor "Voices".

Stand:
Quelle:
DR

Mehr zu