Am Mittwochabend hat der Katholikentag in Erfurt begonnen und ich gestehe, dass es mir in der Seele leidtut, nicht in dieser wunderschönen Stadt zu sein. Beim letzten Treffen in Stuttgart hat mich Corona ausgebremst und diesmal, der noch nicht so richtig für Langstrecken geeignete Fuß, den ich mir im Januar gebrochen hatte. Auf einem Katholikentag zu sein bricht immer alle Rekorde bei gelaufenen Kilometern und zehntausenden gezählten Schritten.
"Zukunft hat der Mensch des Friedens" ist die Überschrift über diesen Tagen und erinnert uns daran, dass es eine sehr reale Herausforderung ist, im Blick auf die vielen Kriege weltweit, die Sorge um den Frieden nicht zu vernachlässigen. Schon in den uralten Psalmen aus dem Alten Testament ist die Frage immer wieder gestellt, was notwendig ist, damit Frieden werden kann. Der Psalm 37, aus dem dieser Vers genommen ist, macht eine atemberaubende Zusage Gottes deutlich: nämlich, dass der Mensch, den er geschaffen und in seine Schöpfung gestellt hat, Leben und Zukunft hat. Wenn wir uns immer wieder auf die Suche zu den wirklichen Quellen des Lebens machen, werden wir sie auch als Quelle des Friedens entdecken. Und dass es immer notwendig bleibt sich um Frieden zu bemühen: Frieden zwischen den Generationen, den Familien, der vielschichtigen Gesellschaft und zwischen Natur und Menschen. Und doch bleibt dieser Psalmvers auch eine Zumutung, wenn wir auf die vielfältig negativen Nachrichten in unserem Umfeld, die bestehenden Ungerechtigkeiten in vielen Ländern und die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit schauen.
Ich bin gespannt darauf, welche Antworten, welche Grundsatzüberlegungen, welche Gebete und Gesänge es dazu geben wird und was auch medial rüberkommt, wenn man nicht dabei sein kann. Vielleicht können sie und ich für einen gelingenden Katholikentag beten und selbst danach ausschauen, wie das denn bei mir und bei Ihnen gehen kann mit der Zusage: "Zukunft hat der Mensch des Friedens".