Der Sonntag nach Christi Himmelfahrt hängt ein bisschen in der Luft – Himmelfahrt ist vorbei, die Osterzeit auch fast, an Pfingsten mit der Feier der Sendung des Heiligen Geistes endet der Osterfestkreis endgültig.
Die Himmelfahrt Christi, die die Christen am Donnerstag gefeiert haben, steht biblisch für das Ende des sichtbaren Wirkens Jesu Christi auf Erden.
Dieses Ereignis steht im engen Zusammenhang zum Osterfest, denn mit der Auferstehung Jesu von Toten erfüllt sich im christlichen Verständnis der Heilsplan Gottes zur Rettung der Menschen. Himmelfahrt ist also ohne Auferstehung nicht denkbar, entsprechend konsequent fasste vor rund 200 Jahren Carl Philipp Emanuel Bach beide Ereignisse in einem Oratorium zusammen.
Oratorium zu Ostern und Himmelfahrt
Der Sohn von Johann Sebastian Bach war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der bekanntesten Musiker in Deutschland. Er schrieb viele Instrumentalkonzerte, Sinfonien und Oratorien.
Diese Gattung war nicht erst seit Georg Friedrich Händel äußerst beliebt. Neben Händel, Johann Sebastian Bach und Telemann vertonte auch Carl Philipp Emanuel Bach biblische und frei gedichtete geistliche Texte.
Das Oratorium „Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ ist das dritte Werk dieser Gattung, das der Bach-Sohn schrieb. Inhaltlich schildert das Werk die Zeit nach Jesu Tod bis zu seiner Aufnahme in den Himmel. Das Oratorium besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil handelt von der Auferstehung Jesu, der zweite Teil von Christi Himmelfahrt.
Keine klassische Handlung
In dem Werk wird anders als bei anderen Oratorien keine direkte Handlung beschrieben. Stattdessen werden in den Arien und Chören Empfindungen, Gedanken und Gefühle dargestellt, die die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu reflektieren. Der wiederauferstandene Christus begegnet im zweiten Teil – der in „Musica“ erklingen wird - mehrmals seinen Jüngern, ehe seine Himmelfahrt im Schlusschor musikalisch gepriesen wird.