Die Caritas will Menschen in Katastrophenfällen wie Überflutungen in Deutschland mit mehr Beratungs- und Therapieangeboten helfen.
"Extremwetterereignisse wie im Ahrtal katapultieren die Menschen von heute auf morgen in existenzielle Not", sagte die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa am Freitag anlässlich des dritten Jahrestags der Ahrtal-Flut.
"Wenn sich die Blaulichtorganisationen nach dem Noteinsatz aus den Aufräumarbeiten zurückziehen, können wir als Caritas übernehmen, um den Menschen beizustehen." Dafür brauche es effiziente und effektive Strukturen. "So zeigen wir den Menschen, wir lassen Euch nicht allein."
Krisenresilienz stärken
Die Caritas unterstütze Menschen in Katastrophengebieten bereits mit eigenen Fluthilfebüros. Dort bietet Fachpersonal unter anderem psychologische Beratungen, therapeutische Angebote oder Baufachberatungen an. "Wir müssen die Krisenresilienz der sozialen Arbeit stärken", sagte Welskop-Deffaa bei einem Besuch bayerischer Flutgebiete im Bistum Augsburg weiter.
Dazu will der Wohlfahrtsverband Kooperationen mit Kommunen ausbauen. So sollen auch die «von unserer Hilfe erreicht werden, die vor der Naturkatastrophe niemals bei der Caritas Hilfe gesucht hätten", so die Präsidentin. Viele Menschen seien nach Flut-Katastrophen traumatisiert. Es dauere, bis diese Verletzungen heilten.
Die Flut-Katastrophe im Ahrtal jährt sich am Sonntag zum dritten Mal. Durch das Hochwasser am 14. und 15. Juli 2021 kamen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen über 180 Menschen ums Leben.