Paderborn feiert Libori-Volksfest aus doppeltem Anlass

Kirche, Kultur und Kirmes

Eine feierliche Prozession und ein Bierbrunnen am Rathaus. In Paderborn steigt mit Libori eines der größten Volksfeste Deutschlands. In diesem Jahr gibt es gleich doppelten Grund zum Feiern. Denn das Bistum feiert auch ein Jubiläum.

Vor 1.225 Jahren wurde das Bistum Paderborn gegründet.  / © Friso Gentsch (dpa)
Vor 1.225 Jahren wurde das Bistum Paderborn gegründet. / © Friso Gentsch ( dpa )

Eines der größten Volksfeste Deutschlands findet vom 27. Juli bis 4. August in Paderborn statt. Die Libori-Festwoche steht in diesem Jahr unter dem Motto "1.225 Jahre - So alt. So neu. So schön!", wie das Erzbistum Paderborn am Freitag mitteilte. Im Mittelpunkt steht demnach nicht nur der Stadtpatron Liborius sondern auch das Jubiläum der Bistumsgründung vor 1.225 Jahren.

Mit dem Libori-Fest feiern Stadt und Erzbistum Paderborn immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen den heiligen Liborius (348-397). Einheimische sprechen in diesem Zusammenhang auch von den drei K: Kirche, Kultur, Kirmes. Zu den Feiern kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher.

Liborius war Bischof in Frankreich

Das Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof des französischen Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften. Zudem wird in diesem Jahr der Bistumsgründung von Paderborn durch Karl den Großen und Papst Leo III. im Jahr 799 gedacht.

Den Beginn der Feiern markiert die Erhebung der Reliquien, also der sterblichen Überreste, des heiligen Liborius. Dabei werden sie in einem vergoldeten Schrein in den Altarraum des Paderborner Doms überführt und nach einem Gottesdienst in einer Prozession durch die Stadt getragen. Der Rest der Woche ist neben kirchlichen Veranstaltungen auch von weltlichen Freuden geprägt - Konzerten an verschiedenen Orten in der Stadt, Kirmes auf dem Liboriberg und sogar einem Bierbrunnen am Rathaus. Einen Höhepunkt markiert das Abschlussfeuerwerk am Abend des 4. August.

Wie das arme Bistum Paderborn reich wurde

Das katholische Erzbistum Paderborn gilt heute als finanzstärkste Diözese Deutschlands. Das war nicht immer so. Als 1009 der Paderborner Bischofsstuhl neu zu besetzen war, fühlte sich der Kandidat ob der dort herrschenden Armut geradezu düpiert. Doch diese Unwucht zwischen wirtschaftlicher Potenz des Bischofs und Bedürftigkeit des Bistums gehörte zum Kalkül König Heinrichs II.

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )
Quelle:
KNA